Erasmus+ im „hohen Norden“
Eine Studierende des Studiengangs Gesundheits- und Krankenpflege zog es für ein Auslandspraktikum in den Norden Deutschlands
Auch wenn die Vorzeichen für ein Pflegepraktikum im Ausland derzeit aufgrund der Coronavirus-Pandemie alles andere als optimal stehen, konnte Magdalena Zauner aus Wels ihren Traum, sich „im Ausland etwas Neues anzuschauen“, verwirklichen. Dank einer Menge Ausdauer bei der Suche und einiger Kompromissbereitschaft, ging es für sie schließlich nach Norddeutschland – an das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Kiel.
Vom 20.09.2021 bis 20.11.2021 war Magdalena Zauner Teil des Teams der operativ dermatologischen Station am Kieler Krankenhaus, wo sie herzlich aufgenommen wurde.
Direkt aufgefallen ist der GuK-Studierenden der extreme Personalmangel in der Pflege. Sie erzählt von einer kompletten Station im Neubau des Hauses, die nach kurzem Betrieb wieder geschlossen werden musste. Auch auf „ihrer“ Station mussten aufgrund der Personalproblematik einige Betten leer bleiben oder für Patient*innen anderer Abteilungen freigehalten werden. Dazu sorgten Unterschiede in Organisation und Arbeitsweise – wie geteilte Dienste mit jeweils acht Stunden oder die Tatsache, dass Medikamente bereits von der Apotheke geschachtelt und auf die Station geliefert wurden – für „Aha-Erlebnisse“. Auch viele Kompetenzen konnte Magdalena Zauner während ihres Aufenthalts vertiefen, so etwa in Bezug auf medizinische Tätigkeiten wie das Abhorchen oder den komplexen Wunderverband bei Hauterkrankten.
Die Erfahrung in Norddeutschland ließ Magdalena Zauner nicht nur über den eigenen Tellerrand schauen und in fachlich-praktischer Sicht dazulernen; wie sie berichtet, wurde ihr dadurch vor allem bewusst, welch Kernrolle die Pflege im Krankenhaus-Betrieb spielt und wie grundlegend eine gute Zusammenarbeit im Team ist, damit kranke Menschen – insbesondere auch in Krisenzeiten – einen möglichst angenehmen und genesungsreichen Spitals-Aufenthalt verbringen können.
Auch außerhalb der Krankenhausmauern knüpfte Magdalena Zauner rasch Kontakte; die arbeitsfreie Zeit nutzte sie, um – dem launischen Wetter trotzend – Kiel und Umgebung zu erkunden: So standen etwa Spaziergänge am Meer und Ausflüge zu verschiedenen Stränden am Programm, es wurden Fähr-Fahrten unternommen, Fischbrötchen verspeist oder spannende Städte wie Hamburg und Lübeck besucht.
Für alle, die mit dem Gedanken an einen Auslandsaufenthalt spielen, hat die Heimkehrerin folgenden Tipp: „Offen sein und sich überraschen lassen - es zahlt sich immer aus, Chancen – auch herausfordernde – zu nutzen!“ Und die alles überragende Erkenntnis: „Pflege braucht unbedingt mehr Wertschätzung!“