Jahresbericht der FH Gesundheitsberufe OÖ
Berichtszeitraum 2020/2021 gemäß der FH-Jahresberichtsverordnung (FH-JBVO)
25. Mai 2022
1. Darstellung der allfälligen Weiterentwicklung der Zielsetzungen der Fachhochschule vor dem Hintergrund der Gesamtentwicklung der FH Gesundheitsberufe OÖ im abgelaufenen Studienjahr 2020/2021
1.1 Strategieentwicklung
Der 2019 begonnene Strategieentwicklungsprozess wurde abgeschlossen. Die Präsentationen für die Mitarbeiter*innen und die Umsetzung der Maßnahmen werden coronabedingt im Jahr 2022 starten. Der Bereich Organisations- und Personalentwicklung wurde ausgebaut und gemeinsam mit dem Bereich Finanz- und Personalmanagement neu strukturiert.
1.2 Compliance Management System
Die FH Gesundheitsberufe OÖ ist sich bewusst, dass ein transparentes, ethisches und rechtlich korrektes Verhalten ein unverzichtbarer Bestandteil der Hochschulkultur ist und somit zur Stärkung des Unternehmens beitragen kann. Durch verschiedene Maßnahmen wird laufend das Bewusstsein eines verantwortungsvollen, werteorientierten und regelkonformen Handelns und Miteinanders bei den Mitarbeiter*innen der FH Gesundheitsberufe OÖ gefördert. Die FH Gesundheitsberufe OÖ setzt diese Wertehaltung durch den Aufbau eines Compliance Management Systems um. Im Rahmen eines Projekts, welches in enger Abstimmung mit der oberösterreichischen Gesundheitsholding und nach den Vorgaben der OÖ Landesholding GmbH im Jahr 2021 gestartet hat, wird die oben genannte Wertehaltung in das Unternehmen umgesetzt werden.
1.3 Prokura an der FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH
Nach Zustimmung der Generalversammlung wurde mit 14. Jänner 2021 Dr.in Sylvia Öhlinger, Leitung Hochschulentwicklung, die Prokura verliehen und mit 19. Jänner 2021 ins Firmenbuch eingetragen. Sylvia Öhlinger ist seit Jahren maßgeblich an der Weiterentwicklung der FH Gesundheitsberufe OÖ beteiligt.
1.4 Neueinrichtung des Bereichs Organisations- und Personalentwicklung
Mit Herbst 2020 wurde der geplante Fachbereich Organisations- und Personalentwicklung neu in der Unternehmensleitung eingerichtet. Der Fachbereich Organisations- und Personalentwicklung wird u.a. strategische Themen wie Employer Branding, Recruiting, Personalentwicklung, Organisationsentwicklung und Hochschulservice im Unternehmen umsetzen und weiterentwickeln.
1.5 Neubau in Ried
Seit mehr als 40 Jahren werden am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried Pflegekräfte ausgebildet. Im Herbst 2020 wird ein 60 Jahre altes Gebäude abgerissen und ein Neubau für eine zeitgemäße Ausbildung und die Administration entstehen, der auch den Bachelor-Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege der FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH beherbergen wird.
1.6 Studium und Lehre
Ziel der FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH ist es, die bestmögliche Qualität der theoretischen und praktischen Ausbildung zu sichern und somit den Aufbau der Kompetenzen zukünftiger Mitarbeiter*innen der Krankenhäuser aber auch anderer Gesundheitsdienstleister und der Wirtschaft auf hohem Standard zu fördern.
Das Bewerbungsverfahren konnte in hervorragender Qualität online abgewickelt werden und die mehr als 600 Erstsemestrigen wurden trotz reduzierter Präsenzzeit gut in den Studienbetrieb eingeführt und willkommen geheißen. Der traditionelle große WelcomeDay fand in Kleingruppen direkt am jeweiligen Studienprogramm statt, Lehrende sowie Studierende wurden regelmäßig über digitale Möglichkeiten für Lehre und Lernen informiert.
Bedingt durch die Corona-Pandemie musste der Lehrbetrieb weitestgehend auf Online-Learning umgestellt werden. Durch den Einsatz neuer Lehr- und Lernformen sowie eine umsichtige Planung konnte trotz aller Widrigkeiten der Kompetenzerwerb in den Studienprogrammen sichergestellt werden, sodass alle 230 Absolvent*innen ihr Studium in der vorgesehenen Zeit abschließen konnten.
Absolvent*innen der 2019 gestarteten Hochschullehrgänge in der Pflege erhielten im Dezember 2020 ihre Diplome und Urkunden. Damit stehen dem oberösterreichischen Gesundheitssystem weitere akademische Experten*innen in den jeweiligen Spezialisierungen Kinder- und Jugendlichenpflege, Psychiatrische Gesundheits- und Krankenpflege, Intensivpflege, Anästhesiepflege und Pflege im Operationsbereich zur Verfügung.
Der seit 2020 mögliche Sommersemester-Start für den Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege hat sich bewährt und wird beibehalten.
1.7 Attraktivierungs-Paket für Studierende
Im Jahr 2020 haben die oberösterreichischen Spitalsträger gemeinsam mit dem Land OÖ und der FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH ein Attraktivierungs-Paket für Studierende der Bachelor-Studiengänge erarbeitet. Dieses Paket beinhaltet, dass für Studierende des ersten Semesters 250 Stipendien und Stiftungsunterstützungen zur Verfügung stehen. Finanziert werden die Stipendien von den oö. Spitalsträgern. Des Weiteren inkludiert das Attraktivierungs-Paket, dass seit dem Wintersemester 2020/21 den Studierenden der FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH an allen Studienstandorten während des Studiums das Mittagessen in der jeweiligen Spitalsmensa am Campus gratis zur Verfügung gestellt wird.
1.8 COVID-19 Auswirkungen auf den Hochschulbetrieb
Das Studienjahr 2020/21 stand weiterhin stark unter dem Einfluss der weltweiten COVID-19-Pandemie. Der Präventions- und Kontrollstab unter der Leitung der Geschäftsführung koordinierte sämtliche Aktivitäten sowie die Abstimmungen mit relevanten Stakeholdern. Mit Wintersemester 2020/21 wurde ein COVID-19 Rahmenkonzept für den gesicherten Studienbetrieb und Forschungsbetrieb inkl. Management und Organisation erstellt, welches mit dem Krisenstab des Landes OÖ abgestimmt wurde. Das Ziel des Rahmenkonzeptes ist die Gewährung größtmöglicher Sicherheit in Kombination mit dem Erreichen des notwendigen Kompetenzerwerbs und eines planmäßigen Studienabschlusses.
Das COVID-19 Rahmenkonzept wurde bezugnehmend auf die aktuellen Entwicklungen in Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie stetig aktualisiert und an die Leitungen der Studienprogramme und Fachbereiche der zentralen Funktionen kommuniziert.
Bis zum Ende des Wintersemesters 2020/21 erfolgte die Lehre überwiegend im Digitalbetrieb (Lockdown in Österreich). Für das Sommersemester 2021 erfolgte der Hochschulbetrieb vorzugsweise im Digitalbetrieb, d.h. Lehrveranstaltungen und Prüfungen wurden digital abgehalten. Nur nicht oder nur schwer durch Online-Lehre substituierbare Lehrveranstaltungen bzw. Prüfungen sowie jene Lehrveranstaltungen und Prüfungen, bei denen die Anwesenheit aus fachlichen, didaktischen oder anderen wichtigen Gründen geboten war, fand vor Ort in kleinen Gruppen unter Einhaltung von strengen Sicherheitsvorkehrungen statt.
Durch den etablierten Einsatz flexibler Lehr- und Lernformen sowie einer präzisen Planung war der Kompetenzerwerb in allen Studienprogrammen sichergestellt, sodass mehr als 500 Absolvent*innen ihr Studium in der vorgesehenen Zeit abschließen konnten. Dieser Höchststand war bedingt durch die ersten Studienabschlüsse im Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege sowie den Pflege-Hochschullehrgängen.
Des Weiteren war die Bewerberlage gesamthaft betrachtet trotz COVID-19-Pandemie gut und das Bewerbungsverfahren wurde wie im Jahr 2020 erneut qualitätsvoll online abgewickelt. Im Studienjahr 2020/2021 wurde ein Beratungsangebot für Studierende erstellt, um sie in Zeiten der COVID-19-Pandemie bei fehlenden sozialen Kontakten, Unsicherheiten, Ängsten und Sorgen zu unterstützen. Außerdem haben Studierende einzelner Studienprogramme im Studienjahr 2020/2021 an den Teststraßen der Kliniken mitgearbeitet sowie freiwillige Praktika in den Krankenhäusern auf COVID-19 Stationen geleistet.
Die Sponsionen 2021 wurden vom Herbst in den Sommer vorverlegt und fanden am Campus im kleinen Kreis unter der Teilnahme der Studierenden, der Programmleitungen und des Lehr- und Forschungspersonals statt.
Auch im Studienjahr 2020/2021 war Home-Office, in jenen Bereichen wo es möglich war, die präferierte Arbeitsform an der FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH und beinhaltete auch, dass eine Vielzahl von Besprechungen mit internen als auch mit externen Personen mittels Videokonferenzsystem entsprechend den Vorgaben des Rahmenkonzeptes abgehalten wurde.
Des Weiteren fanden im Jahr 2021 keine FH-organisierten größeren Veranstaltungen aufgrund der COVID-19 Pandemie statt.
Trotz aller Umstände haben die Mitarbeiter*innen der FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH sowie das nebenberufliche Lehrpersonal und die Studierenden mit ihrem Engagement alle notwendigen Maßnahmen im Studienbetrieb und Forschungsbetrieb inkl. Management und Organisation umgesetzt und dafür gebührt ihnen unser aufrichtiger Dank.
2. Qualitative Darstellung und Analyse der Entwicklungen, inklusive der Darstellung von wesentlichen Änderungen gegenüber dem letzten Akkreditierungsantrag oder dem letzten Jahresbericht in den nachstehenden Bereichen
2.1 Studien und Lehre
2.1.1 Entwicklung der Bewerbungen
Für das Studienjahr 2020/21 sind rd. 2.400 Bewerbungen für Studienprogramme der FH Gesundheitsberufe OÖ eingelangt. Das ist ein Anstieg von ca. 300 Bewerbungen bzw. 14,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2019/2020. Der Anstieg der Bewerbungen von ca. 14,3 Prozent gegenüber dem Studienjahr 2019/20 lässt darauf schließen, dass die Gesundheitsberufe zu Beginn der Corona-Phase an Attraktivität gewonnen haben, die jedoch in den Folgejahren nicht beibehalten werden kann. Gründe dafür sind darüber hinaus unter anderem gezielte Marketingmaßnahmen, zusätzliche Beratungstermine für Bewerber*innen und die Verlängerung der Bewerbungszeit bei einzelnen Studienprogrammen.
2.1.2 Entwicklung der Studierenden
Im Studienjahr 2020/21 sind 1.674 Studierende an der FH Gesundheitsberufe OÖ in Ausbildung. Die Studierenden unterteilen sich gesamthaft in 85 % weibliche Studierende und 15 % männliche Studierende, im Vergleich zum Vorjahr gibt es geringe Änderung hinsichtlich der Geschlechterverteilung, weiterhin werden Maßnahmen gesetzt, um den Anteil der männlichen Studierenden zu erhöhen. Im Vergleich zum Studienjahr 2019/20 haben 1.274 Studierende Studienprogramme an der FH Gesundheitsberufe OÖ besucht. Die Steigerung der Studierendenkennzahl zum Studienjahr 2019/20 ergibt sich aufgrund der neuen und erweiterten Studienangebote.

Fotocredit: FH Gesundheitsberufe OÖ
2.1.2 Drop-Out-Rate
Die FH Gesundheitsberufe OÖ engagiert sich seit vielen Jahren durch eine professionelle Betreuung der Studierenden. Durch diese Betreuung der Studierenden variiert die Anzahl der Studienabbrecher*innen im Vergleich zum Berichtszeitraum nur geringfügig auf adäquatem Niveau. Im Vergleich zum Berichtsraum 2019/20, hat sich die Drop-Out-Rate geringfügig um rd. 0,8% erhöht.
2.1.3 Entwicklung der Absolvent*innen
Im Studienjahr 2020/2021 absolvierten 223 Studierende ihr Bachelor-Studium. Im Vergleich zum Studienjahr 2019/20 feierten im Studienjahr 2020/2021 um rd. 53 Studierende weniger ihren Abschluss an der FH Gesundheitsberufe OÖ. Dieser niedrigere Wert resultiert daraus, dass im Studienjahr 2020/21, der Master-Studiengang Management for Health Professionals sowie der Master-Lehrgang Hochschuldidaktik für Gesundheitsberufe, aufgrund der nicht jährlichen Aufnahme, keine Absolvent*innen hervorbrachte. Im Dezember 2020 schlossen zusätzlich 91 Teilnehmer*innen der Hochschullehrgänge in der Pflege ihren Lehrgang ab.

Fotocredit: FH Gesundheitsberufe OÖ
2.1.4 Neue Studienprogramme
Im Berichtszeitraum starteten keine neuen Studienprogramme.
2.1.5 Studienberechtigungsprüfung
Die Einrichtung einer Studienberechtigungsprüfung an der FH Gesundheitsberufe OÖ wird im Studienjahr 2020/2021 durch das Kollegium gem. § 5 FHG beschlossen und im Einvernehmen mit dem Erhalter in die Satzung der FH Gesundheitsberufe OÖ aufgenommen.
2.1.6 Kollegium
Aufgrund der Novellierung des Fachhochschulgesetzes, die mit 1.1.2021 in Kraft trat, wurden die entsprechenden Anpassungen in Form von Satzungsänderungen und Prozessen umgesetzt.
Als weiteres Schwerpunktthema wurden in einer Arbeitsgruppe von Erhalter und Kollegium die Richtlinien und Prozesse für die Verwendung von im Universitätswesen üblichen Bezeichnungen (FH-Professur) konzipiert.
2.1.7 Ausschüsse
Die Ausschüsse der FH Gesundheitsberufe OÖ blieben gleich.
Ausschuss Beschwerdekommission
Im Berichtszeitraum ging keine Beschwerde gegen Studiengangsleitungen ein, weshalb der Ausschuss Beschwerdekommission nicht aktiv werden musste.
Beratender Ausschuss für das Änderungs- und Aktualisierungsverfahren
Der Beratende Ausschuss für das Änderungs- und Aktualisierungsverfahren war im Studienjahr 2020/2021 vorrangig befasst mit der Überprüfung des Antrags auf Einrichtung der Studienberechtigungsprüfung und der Empfehlung zur Aufnahme in die Satzung durch das Kollegium im Einvernehmen mit der Geschäftsführung.
2.1.8 Nostrifizierungsverfahren
Im Studienjahr 2020/2021 wurden zehn Anträge auf Nostrifizierung an das Kollegium – bzw. ab 1.1.2021 an die Leitung des Kollegiums – gestellt. Im Berichtszeitraum konnten sechs Nostrifizierungsverfahren mit einem positiven und zwei Verfahren mit einem negativen Nostrifizierungsbescheid erledigt werden. In zwei Nostrifizierungsverfahren erging noch kein Bescheid.
Die Details zur Darstellung der Daten sind in den beiliegenden Excel-Tabellen enthalten.
2.1.9 Verfahren zur EWR-Anerkennung:
Im selben Zeitraum haben fünf Personen um Absolvierung der Ausgleichsmaßnahmen laut Bescheid des Gesundheitsministeriums an der FH Gesundheitsberufe OÖ angesucht und vier Personen mussten die Absolvierung der Ausgleichsmaßnahmen negativ beenden.
2.2 Angewandte Forschung und Entwicklung
Im Berichtszeitraum wurde der Aufbau entsprechender Strukturen und Prozesse im Bereich F&E mit dem Ziel einer Anpassung an den aktuellen Wachstums- und Entwicklungsstand der Organisation abgeschlossen. Parallel dazu erfolgte laufend die Initiierung, Planung, Einreichung und Umsetzung verschiedener Forschungsaktivitäten insbesondere in den Forschungsschwerpunkten „technical assistive technology" und "Gesundheitsförderung/Prävention".
Das Projekt „Professionalisierung Projektmanagement F&E“ wurde mit einem Handbuch inkl. entsprechender Formulare zur professionellen Abwicklung von F&E-Projekten an der FH Gesundheitsberufe OÖ abgeschlossen. Die Treffen der F&E-Koordinator*innen als fester Bestandteil der neuen F&E-Informations- und Kommunikationsstruktur wurden erfolgreich etabliert und ermöglichen seither eine gemeinsame Weiterentwicklung sowie den regelmäßigen Austausch zu aktuellen Forschungsaktivitäten an der FH Gesundheitsberufe OÖ. Es erfolgte ein weiterer Aufbau von Forschungskompetenzen, eine MA hat ihr Doktoratsstudium erfolgreich abgeschlossen.
Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Covid-19-Einschränkungen und den dadurch entstandenen Verzögerungen wurden die laufenden Projekte fortgeführt:
- BelaPrim: „Durchführung klinischer Studien zur Erhebung der physischen und psychischen Belastung von Primarstufenlehrerinnen und -lehrern“ (Kooperation mit der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz)
- ETKA: „Einfluss einer Therapiepause bei Kindern mit phonologisch bedingten Aussprachestörungen im Alter von 5 – 6 Jahren: Randomisierte Kontrollstudie“ (Kooperation mit dem Logopädischen Dienst der Caritas und dem Logopädischen Dienst der Volkshilfe GSD)
- „Sitzen-Stehen-Fit – Einfluss von Sitz-/Steharbeitsplätzen auf das Bewegungsverhalten und die Prävalenz muskuloskelettaler Beschwerden“ (Kooperation mit BAWAG Group)
- „elearning in der Physiotherapie: e-learning versus Face-to-face Learning in der praktischen physiotherapeutischen Ausbildung“
- „Fit for Lab: Forschung, Innovation und Technologie im Labor für Ordinationspersonal“ (FFG)
- „Bewegend – Bewegungsanalyse für eHealth und mHealth“ (FFG)
- SALSA: „SALSA Health – Telerehabilitation für Personen über 55 Jahren durch mHealth Apps in der Physiotherapie“ (LIFEtool gemeinnützige GmbH als Drittmittelgeber bzw. Förderschiene: AAL Programme, benefit (FFG) und bmvit)
- „AMADEE-20 – Mit der Diätologie zum Mars!“ (Kooperation mit dem Österreichischen Weltraum Forum)
- „Lica – Wissenschaftliche Unterstützung bei der Weiterentwicklung einer digitalen Plattform (App) für pflegende Angehörige und Ein-Personen-Pfleger*innen“ (in Kooperation mit der Firma LICA Life Care GmbH, welche nach Ablehnung des Projekts von der FFG die Finanzierung der App-Entwicklung selbst trägt)
- „SARS-CoV-2 AK Studie“ und
- „I-Shadow – Interprofessionelles Shadowing“ (Kooperation mit der JKU).
Folgende Projekte starteten ab 09/2020: „HENC – Health Education for People with Non-Communicable Diseases“ (Kooperation mit Selpers (gesundes lernen) OG, div. Selbsthilfegruppen, u.a. Rheuma-SH, SH für chron. Schmerz, evt. Diabetes-SH, Rheuma-Ambulanz, Ärzt/innen); „AbGeHa – Abgebrochene Haus- und Praxisgeburt“ (Kooperation mit dem Kepler Universitätsklinikum und dem Institut für klinische Epidemiologie der tirol kliniken) und „AWP Pen Study – Efficacy of an ergonomic handwriting pen – a monocenter randomized controlled counter-balanced trial“ (Kooperation mit University of Wisconsin-Milwaukee).
Zur Einwerbung von Drittmitteln auf nationaler Ebene wurde im Berichtszeitraum 2020/21 ein Antrag bei der FFG für die Förderschiene „Innovationscamps S“ eingereicht und genehmigt. Das dazugehörige Projekt startete im Oktober 2021 („PHYTOGENial! – Mit sekundären Pflanzenstoffen auf der Überholspur“ in Kooperation mit dem Lebensmittel-Cluster und der BOKU Wien).
Erfolgreich abgeschlossen wurde das Projekt „AWG: „Anthelmintische Wirkung von Grapefruitkernextrakten“ (Kooperation mit dem Institut für biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere Raumberg-Gumpenstein). Publiziert wurden bspw. die Studien „Patient-reported Outcome Measures with secondary lower limb lymphedemas“ im Journal Rehabilitation Oncology/Physical Therapy (Wolters Kluwer/Oxford Academic Verlag); „Der Einfluss von mütterlicher Adipositas auf ausgewählte geburtshilfliche Parameter“ (Zeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie); „Versorgung von Frauen mit Behinderungen in der Geburtshilfe“ (Zeitschrift Public Health Forum) sowie mittels Open Access im FFH Open Access Repository - Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen die Projekte „Development Of An Interdisciplinary Journal Club Concept At A University Of Applied Sciences“ und „Wer kann mit Oma spazieren gehen?" Organisation menschlicher Fürsorge: Evaluierung der App „youtoo.help".
Die Anzahl der Kooperationspartner in verschiedenen Bereichen und Branchen hat sich damit weiter erhöht
Weitere Forschungsaktivitäten und -ergebnisse wurden sowohl von Lehrenden als auch Studierenden teilweise gemeinsam mit Kooperationspartnern im Rahmen von Buchbeiträgen, Vorträgen und Posterpräsentationen in Journals sowie pandemiebedingt vorwiegend auf virtuellen Konferenzen und Fachtagungen im nationalen und internationalen Kontext präsentiert.
Ethik- und Forschungskomitee
Beim 2018 implementierten Ethik- und Forschungskomitee wurden im Berichtszeitraum 97 Anträge gestellt und bearbeitet. Pandemiebedingt wurden einige geplante, empirische Bachelorarbeiten als Literaturarbeiten durchgeführt.
2.3 Personal
Die Erweiterung der Studienprogramme hat im Vergleich zum Berichtszeitraum 2019/20 zu einer Steigerung der Mitarbeiter*innen pro Kopf um 10 % geführt. Bei der Geschlechterverteilung ist grundsätzlich anzumerken, dass der Anteil an weiblichen Mitarbeiterinnen im Vergleich zu männlichen Mitarbeitern gesunken ist und im Berichtsjahr 2020/21 bei 77 % liegt. Die Rate an weiblichen Führungskräften ist gegenüber dem Berichtszeitraum 2019/20 im Wesentlichen gleichgeblieben.
2.3.1 Zusammensetzung des haupt- und nebenberuflichen Lehrkörpers
Anhand der geleisteten Unterrichtsleistungen nach Semesterwochenstunden (SWS) lässt sich erkennen, dass die Verteilung der geleisteten SWS der hauptberuflichen Mitarbeiter*innen zu nebenberuflichen Mitarbeiter*innen aufgrund der geringfügig höheren Anzahl an hauptberuflichen Mitarbeiter*innen sich gegenüber dem Vorjahr nicht erheblich verändert hat. Haben im Studienjahr 2019/20 die nebenberuflich Lehrenden 47% der geleisteten Unterrichtsleistung erbracht, wurden im Studienjahr 2020/21 rund 45% der Unterrichtsleistung von nebenberuflich Lehrenden geleistet. In den nächsten Jahren ist aufgrund der erweiterten und neuen Studienprogramme davon auszugehen, dass sich die Anzahl der geleisteten Unterrichtsleistungen nach Semesterwochenstunden bei hauptberuflichen Mitarbeiter*innen erhöhen wird.
Im WS 20/21 waren insgesamt 125 hauptberuflich Lehrende an der FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH beschäftigt. Die größte Gruppe der hauptberuflich Lehrenden mit 80% hat einen Master/Magister- Abschluss als höchste abgeschlossene Ausbildung zu verzeichnen. 9% der Personen haben ein Doktoratsstudium abgeschlossen. Insgesamt 6% der hauptberuflich Lehrenden haben ein Diplom und 4% der Personen einen Bachelorabschluss als höchste abgeschlossene Ausbildung absolviert. Im Vergleich zu dem WS 19/20 mit 115 hauptberuflich Lehrenden hat es nur geringe Veränderungen hinsichtlich der höchsten abgeschlossenen Ausbildung gegeben.

Fotocredit: FH Gesundheitsberufe OÖ
2.3.2 Zusammensetzung der Studiengangsleitungen
Die Zusammensetzung der Studiengangsleitungen hat sich im Vergleich zu dem Studienjahr 2019/20 nicht verändert.
2.3.3 Zusammensetzung der Entwicklungsteams der FH-Studiengänge
Gemäß FHStG § 8 (4) müssen dem Entwicklungsteam eines Studiengangs wissenschaftlich ausgewiesene Personen sowie Personen, die über den Nachweis einer Tätigkeit in einem für den Studiengang relevanten Berufsfeld verfügen, angehören. Die derart qualifizierten Personen haben in der Folge im Studiengang zu lehren. Bei Ausscheiden einer solchen Person wird diese durch eine gleichwertig qualifizierte Person ersetzt. Die Dokumentation erfolgt durch das Qualitätsmanagement.
2.4 Internationalisierung
2.4.1 Outgoing Studierenden-Mobilität
Im Studienjahr 2020/21 blieben die Mobilitätszahlen insgesamt einigermaßen stabil verglichen mit dem vorhergehenden Studienjahr. Im Detail betrachtet gilt dies insbesondere für die kürzeren Mobilitäten ins deutschsprachige Ausland. Die Langzeitmobilitäten, welche in der Regel als Erasmus+ Aufenthalte durchgeführt werden, erfuhren allerdings einen signifikanten Rückgang. Diese Entwicklung wird noch als Folgeerscheinung der Corona Pandemie und deren Begleitmaßnahmen u.a. auch bei den Partnerhochschulen im Ausland zugeordnet.
Die Auslandsaufenthalte wurden hauptsächlich in Europa durchgeführt. Erfreulich ist, dass einige wenige Studierende trotz der angespannten Pandemie-Situation ihre Mobilitäten nach Ghana und Südafrika planten und durchführten. Insgesamt wurden trotzdem ca. 70 % der deutschsprachigen Länder als Zielland gewählt, was speziell im Bereich der Gesundheitsberufe eine durchaus übliche Situation darstellt. Hierbei wird oft die Sprachbarriere als Grund angegeben, insbesondere, wenn während des Praktikums im Ausland direkt mit Patient*innen und Klient*innen gearbeitet wird.
2.4.2 Outgoing Personalmobilität
Aufgrund der herausfordernden Pandemie-Situation fanden keine Personalmobilitäten ins Ausland statt. Diese wurden entweder abgesagt oder verschoben. In dem meisten Fällen fand der Austausch und die Zusammenarbeit mit Personen an den ausländischen Partnerhochschulen virtuell statt.
2.4.3 Incoming Studierenden- und Personal-Mobilität
Die Zahl der Incomings, die letztendlich tatsächlich ein Praktikum über die FH Gesundheitsberufe OÖ absolvierten, blieb zum Vorjahr stabil. Allerdings gab es vermehrt Praktikums-Anfragen von Studierenden der Partnerhochschulen, die aufgrund der Pandemie Situation nicht alle positiv beantwortet werden konnten. Wie auch schon im vorangegangenen Studienjahr gab es in Bezug auf die aktuellen Corona Maßnahmen eine enge Begleitung insbesondere durch die International Coordinators sowie durch das International Office, um den reibungslosen Ablauf des Praktikums sicherzustellen.
Aufgrund der Corona Situation wurden geplante Besuche von Lehrenden unserer ausländischen Partnerhochschulen zwar geplant aber letztendlich nicht bzw. geplante Vorträge online durchgeführt. Auch Abstimmungen in Bezug auf Kooperationsaktivitäten fanden ausschließlich virtuell statt.
2.4.4 Internationalisation@home und nicht-traditionelle Mobilitäten
Neben den Mobilitäts-Aktivitäten von einzelnen Studierenden werden an Studiengängen vermehrt Aktivitäten ermöglicht und durchgeführt, die die Internationalisierung zu Hause, virtuellen internationalen Studierenden-Austausch sowie Kurzzeitmobilitäten im Rahmen von International Weeks fördern. Beispielhaft wären dazu virtuelle LVA-Anteile mit internationalen Hochschulen, welche Studierende von Hochschulen weltweit in professionellen Austausch bringen oder die Teilnahme von Studierenden an International Weeks und fachspezifischen Veranstaltungen im Ausland.
2.5 Nationale und internationale Kooperationen
Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Kooperationen mit Krankenhäusern, Spitälern und niedergelassenen Ärzt*innen sowie Therapeut*innen im Berichtszeitraum weiter ausgebaut werden. Ebenfalls erweitert wurden die Kooperationen mit Instituten aus dem Hochschulbereich, wobei durch die Beteiligungen an internationalen F&E-Projekten auch ein erster Zuwachs an internationalen Hochschulpartnern zu verzeichnen ist. Besonders angestiegen sind jedoch nationale und internationale Kooperationen mit Start-ups und Firmen aus dem medizintechnischen Bereich bspw. im Rahmen von FFG Projekten, wodurch die FH Gesundheitsberufe OÖ GmbH zunehmend an Bedeutung als wissenschaftliche Partnerin gewinnt und sich immer stärker in der nationalen und internationalen Forschung etabliert. Eine Übersicht der F&E-Kooperationspartner*innen findet sich auf der Website der FH Gesundheitsberufe OÖ.
Die internationalen Hochschulpartner für Erasmus-Mobilitätsaktivitäten sind an der Anzahl gleich geblieben zum Vorjahr. Partnerinstitutionen der FH Gesundheitsberufe OÖ
2.6 Darstellung und Analyse von Maßnahmen der Gleichstellung der Geschlechter
Zusätzlich zu der an der FH Gesundheitsberufe OÖ eingesetzten Expertin für Gender- und Diversitätsfragen wurde 2021 eine Arbeitsgruppe implementiert, welche sich als 4köpfiges Team der Bearbeitung relevanter Themen annimmt. Zu den definierten Hauptaufgaben der Arbeitsgruppe zählen:
- Weiterentwicklung des Gleichstellungsplans
- Mitarbeit an der strategischen Ausrichtung des FH Gesundheitsberufe OÖ mit dem Fokus auf Gender- und Diversitätsgerechte Komponenten
- Sensibilisierung der Mitarbeiter*innen und Student*innen zu Diversitätsthemen
- Förderung einer gender- und diversitätsbezogenen Handlungskompetenz bei Mitarbeiter*innen und Student*innen
- Unterstützung des Lehr- Lernbetriebs bei der Entwicklung eventuell notwendiger individueller Lösungen zur Schaffung chancengerechter Lern- und Arbeitsbedingungen
2.6.1 Kennzahlen
Folgende Kennzahlen beschreiben die Gender- und Diversitätsverhältnisse bei den Studierenden und den Mitarbeiter*innen an der FH Gesundheitsberufe OÖ:

Fotocredit: FH Gesundheitsberufe OÖ
2.6.2 Strategien zur Gleichstellung / Gleichbehandlung
Strategien zur Gleichstellung und Gleichbehandlung aller Mitarbeiter*innen an der FH Gesundheitsberufe umfassen Maßnahmen zur Verhinderung von Benachteiligungen und zur Schaffung von fairen Partizipationsmöglichkeiten im Unternehmen. Dazu wurden – zu den bereits bisher definierten Maßnahmen – im Jahr 2021 folgende zusätzliche Maßnahmen definiert
- Geschlechtsneutrale Personalrekrutierung
- Konsequente Durchführung der Lohngerechtigkeit
- Einhaltung der Entgelttransparenz
- Förderung individueller Entwicklungsperspektiven in Lehre, Forschung, Führung und Management
2.6.3 Marketingmaßnahmen / Bewerber*innenrekrutierung
Die Qualität und Zugänglichkeit von Informationsangeboten wurden mit dem Fokus auf die Schaffung eines integrativen Zugangs verbessert. So wurde die Homepage mit einer verbesserten, barrierefreien Darstellung der Studienmöglichkeiten, Studienprofile und Berufsbilder neugestaltet. Um der Vielfalt und Heterogenität der Studierendenkohorten gerecht zu werden, wurden die Informationen für Zulassungsvoraussetzungen insbesondere für einschlägig beruflich qualifizierte Interessent*innen optimiert.
Mit folgenden Angeboten konnten wir unsere heterogenitätssensible Studienberatung erweitern:
- Online Infotage
- Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen und Stiftungen, sowie mit zielgruppenspezifisch gewählten mittleren und höheren Schulen
- Erprobung neuer und auf jüngere Zielgruppen gerichtete Kommunikationsformen (watchado, instragram, …)
Durch gezielte Marketingmaßnahmen (z.B. boys day) versucht die FH Gesundheitsberufe OÖ den Anteil von Männern in den z.T. weiblich dominierten Berufen im Gesundheitswesen zu erhöhen.
2.6.4 Curriculare Verankerung von Genderthemen
Über die curriculare Verankerung von Genderthemen hinaus wurde eine weitere Maßnahmen und Initiative implementiert, um die Heterogenität und Vielfalt der Studierendenpopulation zu fördern bzw. die Studierenden in ihren Bedarfen zielgerichtet unterstützen zu können. So wird seit 2021 eine eigene Studienberechtigungsprüfung an der FH Gesundheitsberufe OÖ angeboten. Damit wird jenen Personen, die keine Reifeprüfung haben, aber gerne ein Studium aufnehmen möchten, eine Zulassung zu bestimmten Studienrichtungen ermöglicht.