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Presseaussendung - Professionelle und spezialisierte Pflege für Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus

Person im Akutkrankenhaus, Pflege die sich zuwendet Fotocredit: Adobe Stock 547336967

Die Pflege von Menschen mit Demenz im Setting des Akutkrankenhauses ist ein besonders komplexer Aufgabenbereich der Gesundheits- und Krankenpflege. Anlässlich des internationalen Welt-Alzheimertags soll dies in den Fokus gerückt werden. Denn hier braucht es professionelle Pflege, die neben der akuten Erkrankung auch die psychosozialen Bedürfnisse der Patient*innen und deren Angehörigen fokussiert. Im Studium der Gesundheits- und Krankenpflege der FH Gesundheitsberufe OÖ werden diese für die Pflege von Menschen mit Demenz wichtigen Kompetenzen erworben.

Ein Krankenhausaufenthalt ist mit großer Unsicherheit für Menschen mit Demenz verbunden. Sie wissen nicht, was mit ihnen geschieht und erleben häufig Angst und Stress. Dies geht wiederum mit körperlichen Konsequenzen einher – beispielsweise kann ein Krankenhausaufenthalt negative Auswirkungen auf die Symptome der Demenz haben. Schlafstörungen oder auffälliges motorisches Verhalten treten neu auf oder werden verstärkt. Auch das Risiko für ein Delir ist für diese Patient*innen besonders hoch.

Um den negativen Konsequenzen entgegenzuwirken, braucht es umfassende Maßnahmen im Akutbereich. Zentral dabei ist eine professionelle und spezialisierte Pflege im Bereich Demenz. Professionelle Gesundheits- und Krankenpflegepersonen haben die Kompetenz, die jeweils individuellen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz richtig zu erheben, einzuschätzen und mit adäquaten Maßnahmen darauf zu reagieren. Das ist für die Patient*innen zentral und kann viele negative Konsequenzen vermeiden. Damit Pflegefachpersonen für eine optimale Pflege von Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus ausreichend vorbereitet sind und sich nicht verunsichert fühlen, ist es eine wichtige Zielsetzung in Ausbildung und Studium, die Pflege von Menschen mit Demenz zu fokussieren und zu verdeutlichen, da diese in allen Settings des Gesundheitswesens relevant ist. Gerade im akutstationären Bereich sind besonders hohe Kompetenzen der Gesundheits- und Krankenpfleger*innen bei der Pflege von Menschen mit Demenz gefordert. Sie sind oft Dreh- und Angelpunkt für andere Gesundheitsprofessionen, Berater*innen für manchmal verunsicherte Angehörige und nicht zuletzt wichtige Bezugspersonen für die Patient*innen.

Für den Kompetenzaufbau in diesen Bereichen wird das Thema Demenz im Studium der Gesundheits- und Krankenpflege der FH Gesundheitsberufe OÖ in allen Semestern in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen aufgegriffen. So ist es im gesamten Studium präsent und kann in verschiedenen Situationen und Settings thematisiert werden. Die vorhandene Expertise im Lehr -und Forschungspersonal ermöglicht zudem eine Erarbeitung von demenzspezifischen Themen innerhalb von Praktikums-Reflexionen, Seminar- und Bachelorarbeiten. Auch in der Wahlpflichtlehrveranstaltung „Demenz“ erwerben Studierende wichtige Kompetenzen. Neben den in der Grundausbildung verankerten Inhalten ist eine weitere Spezialisierung von einzelnen Pflegenden im Akutsetting im Sinne eines „Advanced Nurse Practitioners“ im Bereich Demenz besonders relevant. Gleichzeitig ist aber auch eine Weiterentwicklung des Systems „Akutkrankenhaus“ bedeutsam. Denn nur mit den geeigneten Rahmenbedingungen (z.B. ausreichende Ressourcen, Möglichkeiten zur Weiterbildung, Supervision und Reflexion) kann professionelle Pflege auch wirksam tätig werden.

“Für Menschen mit Demenz ist es im Akutkrankenhaus essenziell, neben einer optimalen medizinischen Versorgung der akuten Erkrankung von hochkompetenten Pflegenden betreut zu werden. Professionell Pflegende können Bedürfnisse der Menschen mit Demenz erkennen und einschätzen, sowie professionell darauf reagieren. Dies trägt maßgeblich zum Gesundheitszustand der Menschen mit Demenz bei. Dafür braucht es neben der Aus- und Weiterbildung unbedingt auch adäquate Rahmenbedingungen im Akutkrankenhaus, die eine person-zentrierte Pflege von Menschen mit Demenz unterstützen.” erklärt Dr.in phil Melanie Karrer, die sich in ihrer Dissertation mit der Entwicklung eines Versorgungsmodells für die Pflege von Menschen mit Demenz im Akutsetting beschäftigte.

„Demenz stellt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar und es ist eine gemeinsame Verantwortung und Aufgabe, Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen individuell und bedürfnisorientiert zu unterstützen. Diese Konstellation kann als Demenzorchester verstanden werden, das nur dann gut klingt, wenn alle Orchestermitglieder harmonieren und sich gemeinsam dieser Herausforderung und Verantwortung annehmen. Als Mitglied im Demenzorchester trägt der Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege in Lehre, Forschung und Praxis wesentlich zur Harmonie bei. Wir bilden die zukünftigen Pflegefachkräfte auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse aus und uns ist es ein großes Anliegen die Student*innen für die Versorgung von Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus fit zu machen. Dabei legen wir auch einen besonderen Fokus auf die professionelle pflegerische Unterstützung der An- und Zugehörigen von Menschen mit Demenz.“ erklärt Mag. Stefan Hagauer, der sich aktuell in seiner Dissertation mit der Partizipation von An- und Zugehörigen von Menschen mit Demenz bei der Entwicklung von Unterstützungsangeboten beschäftigt.

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