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Wissenschaftliche Publikationen am Studiengang Physiotherapie

Foto von Mag.a Dr.in Margit Eidenberger

Aus dem Bereich Forschung und Entwicklung am Studiengang Physiotherapie der FH Gesundheitsberufe OÖ konnten vier verschiedene Forschungsarbeiten in angesehenen wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht werden. Mag.a Dr.in Margit Eidenberger vom Standort Steyr konnte drei Forschungsarbeiten aus dem Fachbereich der Lymphologie sowie eine Studie aus dem Fachbereich der Didaktik in Zusammenarbeit mit Silvia Nowotny, MSc, ebenfalls am Standort Steyr, publizieren.

Die beiden Forscher*innen gingen der Frage nach, ob das Lehren einer praktischen physiotherapeutischen Technik (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation am Beispiel Kopf) in der video-gestützten Online-Lehre zu gleichen Ergebnissen führt wie eine Präsenzvorlesung/-übung. Das Ergebnis spricht für die Gleichwertigkeit der beiden Unterrichtsmethoden in dieser Technik. Diese Studie wurde Anfang Jänner 2022 in dem Journal „Creative Education“ publiziert.

Die Relevanz dieser Studie liegt im Nachweis, dass eine videogestützte Online-Lehre auch in praxis-dominanten Fächern wie der Physiotherapie erfolgreich eingesetzt werden kann. Dies gilt nicht nur als Ergänzung zur Präsenzlehre, sondern auch als eigenständige Methode. Vor allem unter dem Aspekt der CoVid Pandemie mit der verstärkten Notwendigkeit zur Online Lehre ist dieses Ergebnis relevant.

Aus dem Bereich der Lymphologie konnten die folgende drei Forschungsarbeiten von Margit Eidenberger publiziert werden:

  • 1. Im Rahmen eines Case-Reports wurden die Anwendbarkeit der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE, 6 Behandlungen á 50 min) am Beispiel eines Kopf-/Gesichtsödems nach onkologischer sowie plastisch-chirurgischer Behandlung eines Schweißdrüsenkarzinoms untersucht. Die Conclusio war, dass KPE bei Kopf-/Gesichtsödemen erfolgreich eingesetzt werden kann (European Journal of Lymphology 2021, 31(81)).

    Diese Studie stellte den ersten Case-Report bei einem Gesichtslymphödem dieser Genese dar und konnte an erweiterten Parametern (Schmerz, Gewebeverschieblichkeit, Narbenverschieblichkeit, Schlafqualität) zeigen, dass KPE auch ohne Kompression, welche vom Patient*innen abgelehnt wurde, erfolgreich angewendet werden kann. In der lymphatischen Therapie sollen patienten-relevante Parameter für die Evaluierung, welche über den Ödemstatus/Umfang hinaus gehen, angewendet werden.
  • 2. Publikation „Manuelle Lymphdrainage nach chirurgischer Behandlung von Brustkrebs: Kritische Analyse eines Systematischen Reviews und Meta-Analyse (MA) von randomisierten, kontrollierten Studien“. Hierfür wurde die Meta-Analyse (Liang et al. 2021) einer kritischen Betrachtung unterzogen.

    Es konnten Schwächen sowohl im Literatursuch- und -auswahlprozess als auch in der Analyse und der fehlenden Einbeziehung von patient*innen-relevanten Kriterien dargestellt werden (Lymphologie in Forschung und Praxis, Dez. 2021).
    Dieses Ergebnis zeigt, dass auch MAs, obwohl sie den höchsten Evidenzgrad darstellen, durchaus kritisch zu sehen sind. Forscher*innen und Praxisanwender*innen sollen fähig sein, MAs kritisch zu lesen, um die Ergebnisse in ihren Bereich einfließen lassen zu können. Eine patient*innen-zentrierte Therapie muss über den Bericht und das Verständnis von statistischer Signifikanz hinausgehen und unbedingt patient*innen-relevante Parameter betrachten und als therapeutische Entscheidungsgrundlage heranziehen.
  • 3. Außerdem präsentierte Margit Eidenberger zwei verschiedene Poster am Lymphkongress “European Lymphedema Framework” vom 18.-20. November 2021 in Kopenhagen.

    Zum einen wurde der unter Punkt 1 genannte Case Report mit dem Titel “Manual Lymphatic Drainage with Sweat Gland derived Signet Ring Cell Carcinoma and Face Lymphedema – a case report and literature review“ präsentiert und zum anderen ein systematischer Review mit dem Titel „Patient-Reported Outcome Measures With Secondary Lower Limb Lymphedemas: A Systematic Review“. Dieses SR wurde in J Adv Pract Oncol 2021 Mar;12(2):174-187 publiziert.

    Diese Studie untersuchte in einer qualitativen Analyse die Vollständigkeit von Fragebögen für Patient*innen mit sekundären Lymphödemen der unteren Extremität sowie deren Validität für deutschsprachige Nutzer*innen. Sie zeigte Bedarf an qualitativ hochstehenden Fragebögen, welche die patient*innen-relevanten Fragen umfassend abbilden, auf. Diese sollen als selbstanzuwendendes Assessment von Patient*innen und für die therapeutische Evaluation Verwendung finden.