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Komplexe Physikalische Entstauungstherapie und ergänzende Physiotherapie bei männlichem Brustkrebs

Männliche Brust

Mag.a Dr.in Margit Eidenberger, Mitglied des Lehr- und Forschungspersonals am Studiengang Physiotherapie in Steyr verfasste als Expertin für Lymphdrainage eine neue Publikation: „Complex Decongestive Therapy and Additional Physiotherapy in Male Breast Cancer“, erschienen im „Journal of Physical Medicine & Rehabilitation Studies“.

Brustkrebs beim Mann ist eine sehr seltene Erkrankung – verbunden mit verzögerter Diagnose sowie vermehrt invasiver und aggressiver Tumortherapie mit Operation, Bestrahlung, Chemotherapie und Hormontherapie. Lymphödeme, Einschränkungen im Schultergelenk, Haltungsfehler, Sensibilitätsstörungen, Schmerz oder ein Fatigue-Syndrom sind häufige, daraus folgende, Beschwerden.

Der Fall eines 51-jährigen Patienten mit einem Lymphödem der linken oberen Extremität, Schultergelenkseinschränkungen, Schmerzen (Axilla- und Phantomschmerz) sowie funktionellen Beeinträchtigungen als Folge neoadjuvanter Chemotherapie, Operation, Bestrahlung und laufender Tamoxifen-Therapie wird berichtet. Er erhielt 20 Therapieeinheiten Komplexer Physikalischer Entstauungstherapie und ergänzende physiotherapeutische Techniken für die linke Schulter, die Narbe, die muskuläre Kraft und das Gleichgewicht. Der Patient wurde zu einer eigenständigen Narbentherapie instruiert und erhielt ein patienten-adaptiertes Heimprogramm. Die gemessenen Parameter waren der zirkuläre Armumfang und das Armvolumen, die Schultergelenksbeweglichkeit, die Vancouver Scar Scale, der Schmerz (NRS) und der SPADI Fragebogen.

Die Ergebnisse der Interventionen zeigten sich wie folgt: Das Armvolumen konnte um 265ml reduziert werden (T1-T3). Der axilläre Schmerz wurde um 4 Punkte, der Phantomschmerz um einen Punkt reduziert. Die Vancouver Scar Scale verbesserte sich um 3 Punkte. Die Schultergelenksbeweglichkeit erhöhte sich, allerdings ohne normale Bewegungsausschläge zu erreichen. Der SPADI verschlechterte sich anfangs, gefolgt von einer sekundären Verbesserung.

Folgende Schlussfolgerungen können somit gezogen werden: Komplexe Physikalische Entstauungstherapie und ergänzende physiotherapeutische Techniken konnten das Lymphödem und weitere Morbiditäten in einem Fall von männlichem Brustkrebs verbessern. Verschiedene Techniken wurden ausgewählt und kombiniert, um die Bedürfnisse dieses Patienten zu erfüllen. Lymphtherapeut*innen sollen zur Evaluation der Ergebnisse weitere Messmethoden als nur die Umfangmessung in Betracht ziehen.

Publikation: Margit Eidenberger (2024) Complex Decongestive Therapy and Additional Physiotherapy in Male Breast Cancer: A Case-Report, J Physic Med Rehabilita Stu, 2(1): 102

Der Studiengang Physiotherapie der FH Gesundheitsberufe OÖ gratuliert herzlich!