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Design-Thinking-Prozess: Ergotherapie-Studierende entwickeln Hilfsmittel

Ergotherapie Studierende im Lehrsaal

Assistierende Technologien bzw. Hilfsmittel werden eingesetzt, um bestehende Funktionseinschränkungen auszugleichen und den Betroffenen zu mehr Selbstbestimmung und Teilhabe zu verhelfen. Sie bieten Unterstützung im Alltag und erleichtern Handlungen.

Inhalte der Lehrveranstaltung „Assistierende Technologien und Umweltanpassung“ sind das Kennenlernen von technischen Unterstützungsmöglichkeiten wie Ambient Assisted Living, Robotik, Prothetik, Exoskelette, Brain-Computer-Interface, (Mobilitäts-)Hilfsmittel und unterstützender Software. Die Studierenden bekommen Einsicht in die Möglichkeiten der Umweltadaptierung und Hilfsmittelversorgung.

Im Zuge eines Design-Thinking-Prozesses werden eigene Ideen entwickelt und selbst Hilfsmittel kreiert.

  • Zu Beginn steht das Verstehen des zugrunde liegenden Problems und der Bedürfnisse der Klient*innengruppe. Dabei wird eine „Persona“ definiert und gibt Orientierung im Entwicklungsprozess.
  • Im nächsten Schritt geht es darum, kreative Ideen zu finden und alles zu notieren, was in den Sinn kommt. Aus diesen Ideen wird dann jene ausgewählt, die am ehesten verspricht, eine gute Lösung für das Problem zu sein.
  • Diese Idee wird dann als Prototyp hergestellt; anhand von Konstruktionsmaterial (Lego, Upcyclingmaterialien…) wird ein Modell gebaut.
  • In der abschließenden Präsentation wird die Funktionalität des Prototyps gezeigt sowie Vor- und Nachteile der Lösung diskutiert.

Die Studierenden entwickelten und diskutierten kreative, innovative und problemlösungsorientierte Prototypen. So entstanden für eine 80-jährige Dame mit Einschränkungen in der Feinmotorik und Visus, Hilfsmittel wie:

  • Eine Geldbörse, die die Entnahme von Karte, Scheinen und Münzen erleichtert
  • Ein kippbares Frühstücksbrett mit Honigspender und Spachtelmesser
  • Griffadaptierungen für erleichtertes Greifen
  • Sowie weitere kreative Hilfen für Körperpflege und Selbstversorgung
Modell eines kippbaren Frühstücksbrettes mit Honigspender und Spachtelmesser (vergrößerte Ansicht in der Galerie)Griffadaptierungen für erleichtertes Greifen (vergrößerte Ansicht in der Galerie)Eine Geldbörse, die die Entnahme von Karte, Scheinen und Münzen erleichtert (vergrößerte Ansicht in der Galerie)kreative Hilfe für Körperpflege und Selbstversorgung (vergrößerte Ansicht in der Galerie)

Wichtig im Prozess ist, dass „Fehler machen“ oder „kreative, verrückte Ideen“ Platz haben. Mittels Design Thinking werden in der Lehrveranstaltung Kompetenzen der Studierenden wie „aus Fehlern lernen“, „kreatives Selbstvertrauen“, „Empathie“ aber auch „Probleme lösen“ gestärkt.