Menü überspringen
Bewerben
Jobs Jobs
Bewerben

Großartige Auszeichnung: 10.000,- Euro Förderpreis für Forscher der FH Gesundheitsberufe OÖ

Ein Mann sitzt an einem Holztisch und arbeitet an einem silberfarbenen Laptop. Mit der rechten Hand bedient er eine Computermaus, die auf dem Tisch liegt. Er trägt ein dunkelblaues Poloshirt und eine Brille. Auf dem Tisch neben dem Laptop liegt ein Stapel Papiere. Im Hintergrund sind mehrere Poster mit grafischen Darstellungen und Diagrammen an der weißen Wand befestigt. Rechts im Bild steht eine grüne Zimmerpflanze mit großen Blättern. Fotocredit: FH Gesundheitsberufe OÖ

Sebastian Rosendahl Huber in der Lehre und Forschung Pflegewissenschaft und wissenschaftliches Mitglied des institutionellen Ethikboards an der FH Gesundheitsberufe OÖ in Linz erhielt kürzlich den mit 10.000, - Euro dotierten Forschungsförderpreis der Stiftung Anton-Proksch‐Institut Wien für studentische Abschlussarbeiten zu Suchtthemen. Ausgezeichnet wurde ein Teilprojekt seiner Dissertation.

Sebastian Rosendahl Huber, BScN, MScN, beschäftigt sich in seiner Doktorarbeit „Tabak out, Nikotin in? Pflege und die unterschätzte Sucht der jungen Generation“ mit Nikotinsucht und Studierenden der Gesundheits- und Krankenpflege an österreichischen Fachhochschulen. Seine Forschung setzt genau dort an, wo Aufklärung und Prävention dringend gebraucht werden: bei jungen Menschen, die in Gesundheitsberufen arbeiten und täglich mit Gesundheitsthemen konfrontiert sind – und dennoch selbst rauchen oder Nikotinprodukte (z. B. Nikotinbeutel/Pouches) konsumieren.

„Jährlich sterben noch immer über sieben Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens. Wenn wir in Pflegeberufen Tätige nicht von Beginn ihrer Ausbildung an sensibilisieren, verlieren wir wichtige Multiplikator*innen für Prävention und Aufklärung“

, betont Sebastian Rosendahl Huber.

Ausgezeichnet wurde ein Teilprojekt seiner Dissertation, die er im Oktober 2024 an der Medizinischen Universität Graz begonnen hat. Gemeint ist damit jener Teil, der sich mit der Entwicklung eines wissenschaftlich überprüfbaren Fragebogens beschäftigt (und ca. 25% der Dissertation ausmacht). Dieser wird als zentrales Messinstrument für die Nikotinsucht unter Pflegestudent*innen und deren Beweggründe bzw. Hintergründe für das Rauchen dienen. Dafür werden zunächst weltweit bestehende Fragebögen zu Nikotinabhängigkeit analysiert, um daraus das bestmögliche Forschungsinstrument zu entwickeln.

„Es gibt schon viele Befragungen zur Abhängigkeit vom Rauchen. Aber es gibt bislang wenig zu anderen Nikotinprodukten (z. B. E-Zigarette, Tabakerhitzer oder Nikotinbeutel/Pouches)“

, erklärt der Preisträger, der stolz ist auf die Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistung. Diese ist umso erfreulicher, als Prämierungen dieser Art eher selten sind. Zudem wird dadurch die wissenschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Forschungsvorhabens unterstrichen.

Von der Kindheitserinnerung zur wissenschaftlichen Mission

„Ich habe als kleiner Junge ein Lied gehört, in dem ein Kind über den Tod seines Vaters durch das Rauchen sang. Das hat mich so berührt, dass ich für meine Eltern, die Gelegenheitsraucher*innen waren, eine Liste mit 300 Kästchen gemacht, auf der sie ihre rauchfreien Tage ankreuzen sollten, bis sie 300 Tage hintereinander rauchfrei waren. Sie haben es dadurch tatsächlich geschafft, aufzuhören.“

Heute widmet sich Sebastian Rosendahl Huber in seiner wissenschaftlichen Arbeit genau diesem Thema und möchte damit auch einen Beitrag zur Gesundheitsförderung im Gesundheitswesen selbst leisten.

„Bei meinen Vorrecherchen wurde schnell klar: Nikotinprodukte sind weit verbreitet und insbesondere Nikotinbeutel auf dem Vormarsch - vor allem bei jungen Menschen in Pflegeberufen. Aber wir wissen kaum etwas darüber. Ich möchte mit meiner Forschung nicht nur Daten sammeln, sondern auch Denkanstöße liefern. Mein Traum wäre es, eine Fortbildung zu entwickeln, die die Studierenden besser mit dem Thema vertraut macht. Dazu muss man aber eben erst einmal genau wissen, was das Problem ist und wie groß es ist.“

Engagierter Werdegang

Das Thema Gesundheit zieht sich bislang fast durch die gesamte Biografie des engagierten jungen Doktoranden. Mit dem Roten Kreuz ist er sprichwörtlich großgeworden: Unter anderem war er Schulsprecher des Jugendrotkreuzes, zehn Jahre lang als Rettungssanitäter tätig und unterrichtete Erste-Hilfe-Kurse. Nach einem kurzen Abstecher in das Studienfach Elektrotechnik (Biomedical Engineering) wechselte er schließlich in den kombinierten Studiengang Pflegewissenschaft mit der Ausbildung zum diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger an der UMIT TIROL und am Vinzentinum Linz und arbeitete im Anschluss als diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger auf einer Akutstation und als Study Nurse in der klinischen Forschung. Seit 2022 forscht und lehrt er an der FH Gesundheitsberufe OÖ in Linz und engagiert sich zudem ehrenamtlich bei Help-Mobil-Projekt, das Wohnungslosen eine mobile medizinische Basisversorgung ermöglicht.

„Wir sind sehr stolz darauf, an der FH Gesundheitsberufe OÖ so engagierte und forschungsstarke Mitarbeiter*innen wie Sebastian zu haben, die gesellschaftlich relevante Themen aufgreifen und wissenschaftlich fundiert bearbeiten. Herzlichen Glückwunsch zu diesem wertvollen Forschungsförderpreis“,

sagen Mag.a Dr.in Sylvia Öhlinger, Leitung Hochschulentwicklung und FH-Prof. Aff. Hon. Asst. Prof. Dr. Bernhard Schwartz BSc MSc, Leitung Forschung und Entwicklung an der FH Gesundheitsberufe OÖ.