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Let’s get ready to rumble - Boxtraining mit Parkinson

Die beiden Physiotherapie Studierenden Lara Mendl und Celia Lechner bei einem Selfie vor einem Spiegel im Gym.

Im Rahmen ihres Auslandspraktikums an der Partnerhochschule in Absalon, Dänemark, erhielten die beiden Physiotherapie Studierenden Lara Mendl und Celia Lechner die Gelegenheit, ein Boxtraining für Menschen mit Morbus Parkinson kennenzulernen.

Warum Boxen bei Parkinson?

Gezielte Bewegung spielt eine zentrale Rolle in der Therapie von Morbus Parkinson. Studien aus den USA, Spanien und China zeigen, dass insbesondere intensives, rhythmisches Training – wie es im Boxen Anwendung findet – motorische Symptome wie Bradykinese, Gangunsicherheiten und Gleichgewichtsstörungen nachweislich lindern kann.

Ein international etabliertes Konzept ist Rock Steady Boxing – ein nicht-kontaktbasiertes Gruppenprogramm, das gezielt auf die Bedürfnisse von Menschen mit Morbus Parkinson ausgerichtet ist. Es kombiniert Ausdauer-, Kraft-, Koordinations- und Stimmübungen und basiert auf modernen neurorehabilitativen Prinzipien. Ziel ist es, motorisches Lernen und Neuroplastizität zu fördern sowie kognitive und sprachliche Funktionen zu stärken – und damit therapeutisch ganzheitlich zu wirken.

Aufnahme des Boxstudios in Dänemark mit roten Matten am Boden, hängenden Boxsäcken und Sprossenwänden an der Wand.

Einblicke ins Training

Die offene Atmosphäre im Boxclub und die aktive Teilnahme machten das Training zu einem besonderen Erlebnis für die beiden Studierenden. Nach einem abwechslungsreichen Aufwärmprogramm mit Koordinations- und Mobilisationsübungen folgte ein funktionelles Krafttraining, unter anderem zur Verbesserung der Haltung. Besonders eindrücklich waren dabei Übungen zur Stimm- und Mimikförderung – gezielt eingesetzt gegen Symptome wie leise Sprache und reduzierten Gesichtsausdruck. Das anschließende Box-Training vereinte Ausdauer, Kraft und Koordination mit kognitiven Herausforderungen – ein Trainingsansatz, der sich in der neurologischen Rehabilitation als besonders wirkungsvoll erwiesen hat.

Mehr als nur Sport

Der Austausch mit den Teilnehmer*innen zeigte: Das Training fördert nicht nur körperliche Fähigkeiten, sondern auch Lebensfreude, Selbstwirksamkeit und soziale Teilhabe – zentrale Aspekte für die Lebensqualität chronisch Erkrankter.

Fazit

Diese Erfahrung hat Lara und Celia nicht nur sportlich, sondern auch therapeutisch tief beeindruckt. Boxen als Bewegungstherapie bei Morbus Parkinson steht exemplarisch für moderne, evidenzbasierte und ressourcenorientierte Ansätze in der neurologischen Rehabilitation. Die Verbindung von körperlicher Aktivierung, kognitiver Herausforderung und sozialer Teilhabe bietet ein ganzheitliches Konzept, das weit über klassische Therapieformen hinausgeht – und den beiden selbst noch lange in Erinnerung bleiben wird.