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Gleichstellungsplan für eine geschlechter- und diversitätsgerechte Hochschule

V1, vom Juni 2022

1 Präambel: Vielfalt, Diversität und Inklusion

Die FH Gesundheitsberufe OÖ setzt sich aktiv, sichtbar und konsequent dafür ein, (potenziellen) Bewerber*innen, Studierenden und Mitarbeiter*innen in allen Handlungsfeldern des Hochschulalltags gleiche Chancen in Bildung und Beschäftigung auf allen Hierarchieebenen anzubieten, und zwar unabhängig von Staatsangehörigkeit, ethnischer Zugehörigkeit, des biologischen Geschlechts und/oder der Geschlechtsidentität, Alter, Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung und/oder chronischer Erkrankung, sexueller Orientierung oder sozio-ökonomischem Hintergrund.

Die FH Gesundheitsberufe OÖ wertschätzt, nutzt, entwickelt und fördert die Potenziale und Chancen, die Diversität und Vielfalt mit sich bringen, bindet diese in Lehre, Forschung und Verwaltung ein und engagiert sich begleitend für die Gestaltung sicherer, diskriminierungs- und gewaltfreier Lern- und Arbeitsumgebungen. Damit wird gleichzeitig aktiv ein Beitrag zur Beseitigung eventuell noch bestehender Benachteiligungen in der Gesellschaft geleistet, Geschlechter- und Diversitätsgerechtigkeit langfristig gefördert und etabliert sowie jeglicher Form von Diskriminierung präventiv gegengesteuert.

2 Leitende Grundsätze und rechtliche Grundlagen

Im Setzen konkreter, strategischer und konsequenter Maßnahmen zur Sensibilisierung auf Gleichstellung und Diversität spiegelt sich die Haltung der FH Gesundheitsberufe OÖ wider und diese wurde sowohl in ihren allgemeinen Leitsätzen als auch in einem expliziten Bekenntnis zur Geschlechter- und Diversitätsgerechtigkeit festgesetzt: In allen Funktionen und Tätigkeitsbereichen der Hochschule (Lehre, Forschung und Verwaltung) setzt sich die FH Gesundheitsberufe OÖ bei der Erfüllung ihrer Aufgaben für die in den rechtlichen Grundlagen der österreichischen Bundesverfassung (v.a. in Art. 7 B-VG), im Gleichbehandlungsgesetz (GIBG), im Behindertengleichstellungsgesetz (BGStG), im Art 14 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) und in § 2 Abs. 5 in den Bestimmungen des Fachhochschulgesetzes (FHG idgF) gebotene Gleichstellung sowie für Frauenförderung und Diversitätsgerechtigkeit ein und verpflichtet sich, die Gleichstellung von Frauen und Männern auf allen Ebenen der Hochschule aktiv zu fördern und die Geschlechter- und Diversitätskompetenz aller Mitarbeiter*innen sowie der Studierenden zu stärken.

Der vorliegende Gleichstellungsplan ersetzt den Satzungsbestandteil „Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern, Bestimmungen über Frauenförderungen“, 2014.

Die FH Gesundheitsberufe OÖ informiert ihre Mitarbeiter*innen und Studierenden laufend in Bezug auf Fragen zu Gleichstellung, Diversität und Antidiskriminierung. Für die Kommunikation wurde ein dauerhaftes Diversity Management an der FH Gesundheitsberufe OÖ eingerichtet.

3 Ziele und Maßnahmen

Die verschiedenen Richtungen der Gleichstellung und Diversität

Um Gleichstellung und Diversitätsförderung an der FH Gesundheitsberufe OÖ zu leben, wurden folgende Ziele und Maßnahmen in Abstimmung mit Erhalter*innen und Vorsitzenden des FH-Kollegiums in der Absicht und mit dem Auftrag beschlossen, diese in allen Bereichen der FH Gesundheitsberufe OÖ (Lehre, Forschung und Verwaltung) umzusetzen. Die Fortschrittsmessung erfolgt in einer Darstellung und Analyse von Maßnahmen der Gleichstellung der Geschlechter. Diese Darstellung ist Teil des Jahresberichts an die AQ Austria und obliegt der Leitung Qualitätsmanagement in Zusammenarbeit mit der gleichstellungsbeauftragten Person an der FH Gesundheitsberufe OÖ.

3.1 Inklusion bzw. Einbeziehung unterrepräsentierter Gruppen

Die FH Gesundheitsberufe OÖ bekennt sich zur Offenheit und Neugier für andere Lebens- und Berufswelten und ist sich gewiss darüber, dass Vielfalt in all ihren Facetten eine Bereicherung für das Leben, Studieren und Arbeiten an der FH Gesundheitsberufe OÖ darstellt. Daher werden für die Dauer eines Studiums und/oder die Tätigkeiten an der FH Gesundheitsberufe OÖ

  • Anreize geschaffen und Maßnahmen gesetzt, um unterrepräsentierte Gruppen zu rekrutieren. Hinsichtlich der Tatsache, dass Männer in den Gesundheitsberufen und in den Hochschulgremien der FH Gesundheitsberufe OÖ unterrepräsentiert sind, legt die FH Gesundheitsberufe OÖ besonderes Augenmerk darauf, einen ausgewogenen Anteil an Frauen und Männern in den Organisationseinheiten, in den Studienprogrammen und in den Hochschulgremien zu erreichen. Die FH Gesundheitsberufe OÖ setzt daher aktiv Marketingmaßnahmen, um den Anteil der männlichen Bewerber für die gesundheitswissenschaftlichen Studienprogramme zu erhöhen.
  • die Vereinbarkeit von Beruf & Familie bei Mitarbeiter*innen unterstützt bspw. durch gleitende Arbeitszeit, flexible Teilzeitmodelle zum schrittweisen Wiedereinstieg, etc.
  • faire Bedingungen für einen Zugang ins FH-System sowohl für Studierende als auch für Mitarbeiter*innen, welche beispielsweise aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen spezielle Unterstützung benötigen, geschaffen. Ebenso bemüht sich die FH Gesundheitsberufe OÖ um individuelle Lösungen für Studierende und Mitarbeiter*innen mit nicht-deutscher Muttersprache (z.B. Angebot der Studienberechtigungsprüfung an der FH Gesundheitsberufe OÖ, Einbeziehung von Nostrifikant*innen in den Studienbetrieb etc.). In diesem Zusammenhang werden Maßnahmen gesetzt, um konkret Personen mit Migrationshintergrund anzusprechen und ihnen gleiche Chancen im Aufnahmeverfahren und während der Ausbildung zu gewähren und sie gleichzeitig bestmöglich zu fördern.
  • in Kooperation mit dem Land Oberösterreich und den Krankenhäusern Stiftungsmodelle für Studierende in der Gesundheits- und Krankenpflege angeboten, um den Nachwuchs speziell in der Pflege zu sichern.

3.2 Diskriminierungsfreiheit

Die FH Gesundheitsberufe OÖ verfolgt die Strategie einer Null-Toleranz gegenüber jeglicher Form der Diskriminierung (Mobbing, Bashing etc.) hinsichtlich Einstellung, Werte, Verhalten, Handlungen etc. Es wird darauf Wert gelegt und darauf geachtet, dass sich unter den Mitarbeiter*innen und Studierenden eine Atmosphäre der Unterstützung und Kooperation entwickelt, um optimale Voraussetzungen für das gemeinsame Lernen und die Zusammenarbeit zu schaffen. Außerdem soll Transparenz in allen Prozessen an der FH Gesundheitsberufe OÖ erzielt und zur Weiterentwicklung gleichstellungsfördernder und diversitätssensibler Karrierepfade beigetragen werden; alle Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten werden offen dargelegt.

3.3 Sprache / Kommunikation

Die FH Gesundheitsberufe OÖ lebt eine Kultur der vertrauensvollen, wertschätzenden und offenen Kommunikation unter Verwendung einer geschlechtergerechten, diversitätssensiblen Sprache. Dabei wird in der Darstellung in Wort und Bild auf Gleichstellung und Symmetrie geachtet.
Im verpflichtenden Corporate Wording ist u.a. die sprachlich-ökonomisch verkürzte Form mit Geschlechter-Asterisk (z.B. Lehrer*innen) oder eine alternative, geschlechterneutrale Formulierung (z.B. Lehrende) zu verwenden. Für akademische Grade sowie Berufs- und Funktionsbezeichnungen ist vorgesehen, diese in der femininen Schreibform hochzustellen; nachgestellte akademische Grade sind für beide Geschlechter gleich:

Eine geschlechter- und diversitätssensible Sprache ist ebenfalls in der Vortragstätigkeit und in den Lehrunterlagen (Skripten, Folien) verpflichtend anzuwenden.

Feedback und Fehlerkultur werden wertschätzend über- bzw. vermittelt und diese sind dabei durch positive Formulierungen gekennzeichnet. Damit soll eine Atmosphäre des angstfreien Lernens und des würdevollen Umgangs miteinander geschaffen werden.

Speziell in den Gesundheitsberufen ist es von elementarer Bedeutung, dass Sozial- und Selbstkompetenzen von vorbildhaftem Charakter geprägt und idealerweise untrennbar mit den Curricula verwoben sind. Daher wird besonderes Augenmerk daraufgelegt, dass sich Sozial- und Selbstkompetenzen als Querschnittsmaterien über alle Curricula spannen und Grundsteine für die Ausbildung und Zusammenarbeit an der FH Gesundheitsberufe OÖ legen.

In der Bildgestaltung wird auf Ausgewogenheit in der Darstellung der Geschlechter geachtet und eine natürliche Diversität abgebildet, ohne dabei klischeehaft zu erscheinen.

3.4 Sensibilisierung

Interprofessionelles und interkulturelles Lernen unterstützen bei der Sensibilisierung auf die unterschiedlichen Lebenswelten und den daraus entstehenden Anforderungen. Dies ist insbesondere bei den Gesundheitsberufen von zentraler Bedeutung, da die Einhaltung ethischer Grundsätze als berufsspezifische Grundanforderung (siehe Ausbildungsverordnungen und Berufsgesetze) in Praxis, Lehre und Forschung vorausgesetzt wird. In diesem Zusammenhang führt die FH Gesundheitsberufe OÖ ihren Bildungsauftrag mit großer Sorgfalt aus und übernimmt dabei die Aufgabe eines Rollenmodells. Durch den Abbau eigener Stereotypien und Vorurteile wird der Rahmen für Sensibilisierung, Bewusstseinsmachung und Kompetenzerweiterung geschaffen. Entsprechende Informationen und Weiterbildungsmaßnahmen werden über das Diversity Management der FH Gesundheitsberufe OÖ zugänglich gemacht.

3.5 Barrierefreiheit und Nachteilsausgleich

Die FH Gesundheitsberufe OÖ bietet eine flexible, barrierefreie Infrastruktur, welche die individuellen Bedürfnisse und Bedarfe ihrer (potenziellen) Bewerber*innen, Mitarbeiter*innen und Studierenden mit Behinderung, chronischen Erkrankungen und/oder Beeinträchtigungen berücksichtigt und diese vertraulich und anonym behandelt. Damit sorgt die FH Gesundheitsberufe OÖ für faire Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz bzw. für einen fairen Studienverlauf.

Um bereits im Aufnahmeverfahren auf individuelle Gegebenheiten eingehen zu können, sind betroffene Personen dazu eingeladen, sich rechtzeitig an die Leitung des jeweiligen Studienprogramms oder an die Leitung des Diversity Managements an der FH Gesundheitsberufe OÖ zu wenden, sodass notwendige Maßnahmen und Hilfestellungen zum Nachteilsausgleich vereinbart und entsprechende Vorkehrungen im Vorfeld getroffen werden können, um für einen optimalen Einstieg, ggf. Wiedereinstieg (z.B. nach Karenz) und Aufenthalt sowohl für Studierende als auch für Mitarbeiter*innen an der FH Gesundheitsberufe OÖ zu sorgen.

Ebenso ist die FH Gesundheitsberufe OÖ darum bemüht, mittels flexibler Arbeitszeitbedingungen auf die individuellen Lebensphasen ihrer Mitarbeiter*innen und Studierenden einzugehen, um einer ausgewogenen Work-Life-Balance für Mitarbeiter*innen und Studierende im Einklang mit den betrieblichen Interessen Rechnung zu tragen. Zudem wurden Kompensationsmöglichkeiten für Studierende geschaffen, um Unterbrechung und Fortsetzung eines Studiums bei bestimmten Gründen zu ermöglichen. Damit soll einem frühzeitigen Studienabbruch vorgebaut werden.

4 Inkrafttreten

Der Gleichstellungsplan in der Version 1 vom 30.11.2021 wurde vom FH-Kollegium am 09.06.2022 beschlossen, tritt mit 24.06.2022 in Kraft und gilt für alle Angehörigen der FH Gesundheitsberufe OÖ, d.h. für alle Studierenden und für alle haupt- und nebenberuflichen Mitarbeiter*innen in allen Bereichen und auf allen Hierarchieebenen der FH Gesundheitsberufe OÖ.

V1, vom Juni 2022