Praktikumsanleiter*innentreffen Physiotherapie in Steyr: Einblicke in das neue Curriculum

Am Campus Gesundheit am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr der FH Gesundheitsberufe OÖ fand kürzlich ein Praktikumsanleiter*innen-Treffen im Bachelor-Studiengang Physiotherapie statt. Über 50 Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Gesundheitseinrichtungen nahmen an der Veranstaltung teil, um sich über die aktuellen Entwicklungen im Studiengang, sowie über zentrale Aspekte der praktischen Ausbildung zu informieren und auszutauschen.
Im Mittelpunkt des Treffens stand die Vorstellung des neuen Curriculums, die von Studiengangsleitung Prof. (FH) Reinhard Beikircher MAS präsentiert wurde. Er erläuterte die Hintergründe und Zielsetzungen der Neugestaltung und betonte die Bedeutung einer praxisnahen Ausbildung für angehende Physiotherapeut*innen.
Ein wesentliches Element des neuen Curriculums ist ein Einstiegspraktikum bereits zu Beginn des 2. Semesters. Dieses soll den Studierenden frühzeitig erste Einblicke in das System Gesundheitseinrichtung ermöglichen und ihnen helfen, die Rolle und die damit verbundenen Aufgaben und Tätigkeiten der Physiotherapie zu verstehen. Durch den frühzeitigen Patient*innenkontakt wird zudem ein vertieftes Verständnis für Krankheitsbilder, Symptome und Therapieansätze gefördert – eine wertvolle Grundlage für die fortführenden theoretischen und praktischen Inhalte des Studiums. Die Umsetzung des neuen Curriculums ist für das Wintersemester 2025/26 geplant.
Begleitet wurde das Treffen von zwei spannenden Fachvorträgen:
Herbert Schachner-Nedherer MSc präsentierte unter dem Titel „Forschung: Aus der Praxis für die Praxis“ ein aktuelles Projekt, das sich mit der Nahtstelle zwischen den Studierenden und der Berufswelt Physiotherapie befasst. In diesem Projekt, dessen Ausgangspunkt der Personalmangel in Gesundheitsberufen darstellt, wird aufgezeigt, welche Faktoren die Arbeitsplatzwahl von Absolvent*innen der Physiotherapie beeinflussen und wo Ansatzpunkte für die Attraktivierung von Stellenangeboten vorhanden sind. Schachner-Nedherer betonte dabei die Notwendigkeit, wissenschaftliche Projekte gezielt auf praxisnahe Fragestellungen aufzubauen und so die Weiterentwicklung der Physiotherapie im Sinne der Patient*innen und der Berufsausübung aktiv mitzugestalten.
Sabrina Kern MHPE, beleuchtete in ihrem Impulsvortrag „Von der Theorie zur Praxis: Kompetenzorientierte Lehre im Fokus“ die Relevanz kompetenzorientierter Lehre und Praktikumsanleitung für die Ausbildung von angehenden Physiotherapeut*innen. Anhand gesetzlicher Grundlagen und des aktuellen Praktikumsbeurteilungsbogens zeigte sie auf, wie fachlich-methodische, wissenschaftliche sowie sozialkommunikative Kompetenzen und Selbstkompetenzen praxisnah bewertet und gefördert werden können. Frau Kern betonte die Bedeutung klar definierter Kompetenzziele und strukturierter Rückmeldungen für eine qualitativ hochwertige praktische Ausbildung. Im Zentrum steht ein gemeinsames Ziel von Studierenden, Lehrenden und Praktikumsanleiter*innen: die gezielte Kompetenzentwicklung der Studierenden zur Stärkung ihrer beruflichen Handlungsfähigkeit im Gesundheitswesen.
Das Praktikumsanleiter*innen-Treffen bot eine wertvolle Plattform für den Austausch zwischen Lehre und Praxis und unterstrich die enge Zusammenarbeit zwischen Fachhochschule und den klinischen Partner*innen – ein wichtiger Schritt in Richtung einer zukunftsorientierten, praxisnahen Physiotherapie-Ausbildung.
