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Gesundheitsberufe hautnah erleben: Projekttage des BRG Hamerling an der FH Gesundheitsberufe OÖ

Fünf Schülerinnen stehen und sitzen in einem Übungsraum. Sie tragen weiße Kittel. Alle wirken konzentriert und freundlich. Vor ihnen liegen auf zwei Tischen viele medizinische Instrumente. Darunter sind Scheren, Pinzetten und Schüsseln aus Metall. Im Hintergrund sieht man medizinische Geräte und eine Liege. Die Umgebung erinnert an einen Behandlungsraum im Krankenhaus oder an einen Übungsraum einer Fachhochschule.

Wie fühlt sich Mobilität im Alter an? Wie funktioniert ein CT? Und wie sieht ein Antibiogramm aus? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhielten 24 Schüler*innen des MED -Zweiges des BRG Hamerling Linz bei ihren Projekttagen an der FH Gesundheitsberufe OÖ. Von 3. bis 6. März 2025 tauchten die Jugendlichen vier Vormittage lang in die Welt der Gesundheitsberufe ein – mit vielen praktischen Erfahrungen und spannenden Aha-Momenten.

Erstmals fanden die Projekttage des naturwissenschaftlich ausgerichteten MED-Zweiges des Linzer Hamerling-Gymnasiums an der FH Gesundheitsberufe OÖ statt. Die Jugendlichen der 7. Klasse des MED-Zweigs bekamen dabei nicht nur einen umfassenden Einblick in die Berufsfelder Radiologietechnologie, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Biomedizinische Analytik, sondern konnten sich auch selbst einbringen und viel ausprobieren. Im Rahmen eines richtungsweisenden Kooperationsprojekts mit dem Kepler Universitätsklinikum, der FH Gesundheitsberufe OÖ und dem BRG Hamerling/MED erhielten die 24 Schüler*innen zudem die einzigartige Möglichkeit, direkt in den Klinikalltag einzutauchen und erste praktische Erfahrungen im Gesundheitswesen zu sammeln. Diese enge Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin ermöglichte besonders authentische Einblicke und machte die Projekttage zu einem echten Highlight.

Selbst am Angio-Simulator arbeiten, Venen punktieren und Bakterien suchen

In Kleingruppen besuchten die Schüler*innen verschiedene Workshops und Stationen. In der Radiologietechnologie wurden etwa moderne bildgebende Verfahren erklärt, am Smart Simulator (ein Online-Trainingsprogramm, mit dem man üben kann, wie man medizinische Geräte richtig einstellt) die vielfältigen Möglichkeiten der Bildnachverarbeitung demonstriert, und sogar ein echter Stent am Angio Mentor (ein spezieller Simulator zur Übung von Gefäßeingriffen, etwa zur Behandlung verengter Blutgefäße) gesetzt. Eine exklusive Führung im Zentralen Radiologieinstitut des Kepler Universitätsklinikums – inklusive Blick auf CT, MRT und den Hubschrauberlandeplatz – rundete das Programm ab.

Kompetenz trifft Neugier: Junge Talente entdecken die Gesundheits- und Krankenpflege.

Auch im Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege wurde es praxisnah und spannend: Neben der Vorstellung des vielseitigen Berufsfeldes konnten die Jugendlichen mit einem Alterssimulationsanzug selbst erleben, wie sich Einschränkungen im Alter – etwa beim Sehen, Hören oder in der Mobilität – anfühlen. Dabei blieb es jedoch nicht: Beim gemeinsamen Üben der Venenpunktion an einem Modell war höchste Konzentration gefragt – eine Herausforderung, die die Schüler*innen mit Bravour meisterten. Darüber hinaus wurden sie in grundlegende pflegerische Tätigkeiten wie das fachgerechte Positionieren und Mobilisieren von Patient*innen eingeführt und erfuhren mehr über die Bedeutung unterschiedlicher Prophylaxen. Spannende Einblicke gab es auch in das moderne Wundmanagement: Akute und chronische Wunden wurden unter die Lupe genommen, begutachtet und diskutiert. Ein kurzer Exkurs in die Anatomie sowie erste Erfahrungen mit der Reanimation rundeten das abwechslungsreiche Programm ab. Dank der Pflegedirektion des Kepler Universitätsklinikums konnten auch direkte Einblick in die Praxis auf unterschiedlichen Stationen und Fachbereichen gegeben werden.

Antibiotika, Gewebeschnitte und der Geruch von Bakterien

Im Studiengang Biomedizinische Analytik erwartete die Jugendlichen ein abwechslungsreicher Mix aus Theorie und Praxis: Beispielsweise durften die jungen Besucher*innen selbst Antibiogramme kennenlernen und ausmessen. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung, mit der festgestellt wird, welche Antibiotika gegen die Bakterien in der untersuchten Probe wirksam sind. So erfuhren die Schüler*innen ganz praktisch, wie Bakterien und andere Krankheitserreger identifiziert werden und welche Medikamente – insbesondere Antibiotika – gegen sie wirksam sind. Hier erkannten die Schüler*innen, dass man als Biomedizinische Analytiker*in mit (fast) allen Sinnen arbeitet, so spielt die Nase in der mikrobiologischen Diagnostik eine Rolle.

Ein besonderes Highlight war die Arbeit mit Gewebeschnitten verschiedener Organe, die unter dem Mikroskop genau untersucht wurden. Die Schüler*innen erhielten eine exklusive Führung durch die Pathologie am Kepler Universitäts Klinikum bei der sie die Bereiche Histologie (Gewebelehre, bei der Gewebeproben z. B. unter dem Mikroskop untersucht werden), Mikrobiologie (Lehre von Mikroorganismen) und Zytologie (Teilbereich der Labormedizin, zur Tumordiagnostik bei verschiedenen Zelltypen) kennenlernten.

Die Exkursion bot den Schüler*innen nicht nur faszinierende Einblicke in die Welt der Biomedizinischen Analytik, sondern verdeutlichte auch die immense Bedeutung dieser Disziplin für die Gesundheitsversorgung. Viele der Teilnehmenden zeigten großes Interesse an den vielfältigen Berufsperspektiven in diesem Bereich

Einblicke, die bleiben – und vielleicht den Berufsweg prägen

„Die Projekttage waren ein voller Erfolg. Unsere Schüler*innen waren mit großer Begeisterung dabei – viele von ihnen konnten sich erstmals so konkret mit Gesundheitsberufen auseinandersetzen“
, sagt Mag. Sebastian Kranzlmüller, MED Koordinator und Pädagoge des BRG Hamerling. Die Kombination aus Fachwissen, Praxisnähe und individueller Betreuung machte die Tage für die Jugendlichen besonders wertvoll .
„Es ist uns ein großes Anliegen, jungen Menschen schon früh authentische Einblicke in Gesundheitsberufe zu ermöglichen“
, erklärt Alice Reiter, MBA Studiengangsleiterin Radiologietechnologie an der FH Gesundheitsberufe OÖ.
„Besonders im praktischen Austesten, entsteht oft der erste Funke für eine spätere Berufswahl. Es freut uns sehr, dass wir mit diesen Projekttagen dazu beitragen konnten.“

Für die FH Gesundheitsberufe OÖ sind solche Kooperationen mit Schulen ein wichtiger Beitrag zur Berufsorientierung. Vielleicht hat die eine oder der andere bei den Projekttagen bereits den Traumberuf entdeckt – und damit auch den ersten Schritt in Richtung eines Studiums an der FH Gesundheitsberufe OÖ gemacht.

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