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„Als Hebamme beruflich endlich angekommen!“ – FH Gesundheitsberufe OÖ unterstützt bei Nostrifizierung und Neustart

Eine Frau in weißer medizinischer Kleidung steht vor einer bunt bemalten Wand. Auf der Wand ist eine fröhliche Szene mit einem großen Storch und drei kleinen Störchen gemalt. Einer der kleinen Störche schlüpft gerade aus einem Ei.

An der FH Gesundheitsberufe OÖ lassen sich nicht nur zukunftssichere und spannende Berufsbilder studieren – auch Menschen mit im Ausland abgeschlossener Ausbildung finden hier die passende Anlaufstelle für eine berufliche Anerkennung ihres Abschlusses. Die Nostrifizierung ist ein wichtiger Schritt, um mit einem außerhalb der EU erworbenen Gesundheitsberuf in Österreich tätig werden zu können. Ein Beispiel dafür ist Hebamme Sanja Markovska aus Mazedonien.

Sanja Markovska schloss ihr dreijähriges Hebammenstudium 2009 in Bitola/Mazedonien ab und war seither in ihrem Heimatland als Hebamme tätig, bevor sie 2020 mit ihrer Familie nach Linz in Oberösterreich übersiedelte. Sie brachte die Leidenschaft für ihren Beruf mit:

„Ich wollte auch in meiner neuen Heimat wieder Hebamme sein.“
Da Mazedonien kein EU-Mitgliedsstaat ist, musste sie sich nostrifizieren, um ihren Beruf auch in Österreich ausüben zu dürfen.
„Im Rahmen eines Nostrifizierungsverfahrens wird überprüft, ob im Ausland erworbene Bildungsabschlüsse und Kompetenzen als gleichwertig anerkannt werden können und unseren Qualitätsstandards entsprechen. Nach erfolgreichem Abschluss können die Hebammen ihre Qualifikationen beruflich in Österreich einsetzen“
, erklärt Studiengangsleitung FH-Prof.in Dr.in Barbara Schildberger. Gerade für Menschen aus anderen Kulturkreisen ist der Prozess mehr als nur eine fachliche Prüfung: Sprachliche Fähigkeiten, kulturelle Orientierung und soziale Integration spielen eine wesentliche Rolle – Aspekte, die an der FH Gesundheitsberufe OÖ mitbedacht und begleitet werden.

Der Weg zur in Österreich anerkannten Hebamme

„Die richtige Anlaufstelle für die Nostrifizierung herauszufinden und alle nötigen Unterlagen zusammenzutragen, stellte mich, neben der sprachlichen Herausforderung, vor eine große Aufgabe. Der Dialekt war in den ersten Monaten zusätzlich schwer zu verstehen“
, erinnert sich Sanja Markovska schmunzelnd. Sie wandte sich 2021 an die FH Gesundheitsberufe OÖ, genauer gesagt an die Verantwortlichen des Studiengangs Hebamme. Dort wurde sie umfassend beraten und intensiv begleitet – fachlich wie menschlich. Der Nostrifizierungsprozess begann im März 2022 und endete mit dem positiven Bescheid im Mai 2023. Seit Juni 2023 arbeitet sie mittlerweile in Vollzeit als Hebamme an der fetomaternalen Ambulanz des Kepler Universitätsklinikums: ein beruflicher Neustart, der ihr einiges abverlangte, aber noch mehr zurückgegeben hat.
„Ich würde es jederzeit wieder machen. Als ich das erste Mal hier in Österreich als Hebamme den Dienst antrat, war ich enorm befreit und stolz auf mich. Voller Stolz war auch mein Mann auf mich, dem ich sehr dankbar bin. Denn ohne seine Unterstützung und Motivation hätte ich das nicht geschafft“
, sagt sie.

Neben dem Nachweis ihrer Ausbildung und Berufserfahrung musste Sanja Markovska Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2 belegen und eine Reihe von Vorlesungen besuchen (z. B. Geburtshilfe, Pathologie der Geburtshilfe, Rechtsgrundlagen, Pränatalmedizin) und abschließend eine Prüfung ablegen. Ein mehrwöchiges Berufspraktikum in allen Bereichen der Hebammentätigkeit (Kreißzimmerbetreuung, Wochenbettstation, Ambulanz), dass sie im Kepler Universitätsklinikum absolvierte, war ebenfalls Teil des Prozesses.

Endlich am Ziel

Der Einsatz hat sich gelohnt. Heute arbeitet die gebürtige Mazedonierin mit großer Begeisterung wieder in ihrem Beruf:

„Ich liebe meine Arbeit!“
Besonders schätzt sie die Verantwortung und Nähe zu den Frauen und Familien, die sie im Kepler Universitätsklinikum betreut. Auch ihr eigener Migrationshintergrund wird dabei zur Ressource:
„Einerseits verbessere ich in jedem Dienst meine Deutschkenntnisse, andererseits fungiere ich als Dolmetscherin für Frauen mit serbokroatischer, bosnischer oder bulgarischer Muttersprache, die in die Ambulanz kommen.“

Langfristig denkt Sanja Markovska übrigens schon weiter: Sie liebäugelt mit einem Masterstudium an der FH Gesundheitsberufe OÖ, sobald sich ihre sprachlichen Fähigkeiten weiterentwickelt haben.

„Ich habe viele Ideen zur Verwirklichung im breitgestreuten Tätigkeitsfeld der Hebammenarbeit im Kopf“
, sagt sie. Und man spürt: Sie wird noch viel bewegen. Denn sie ist beruflich und sozial auf jeden Fall in Linz angekommen.

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