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Kreuzschmerzen global auf dem Vormarsch – gehen Sie effektiv dagegen an!

Physiotherapeutin erklärt lächelnd die Wirbelsäule, fotocredit: krakenimages com – stock.adobe.com

Der heurige Tag der Physiotherapie am 8. September steht unter dem internationalen Schwerpunktthema „Low Back Pain – unterer Rückenschmerz“. In Österreich sind ca. 1,9 Mio.* Menschen von unspezifischen Schmerzen im unteren Rücken betroffen. Weltweit leiden rund 619 Mio. Menschen unter „dem Kreuz mit dem Kreuz“. Bis 2050 soll diese Zahl bis auf 843 Mio. ansteigen. Die Expert*innen des Studiengangs Physiotherapie der FH Gesundheitsberufe OÖ haben Wissenswertes und einige hilfreiche Tipps zum Thema zusammengestellt, um diesem Trend entgegenzuwirken.

Die Gründe für den kontinuierlichen Anstieg von Schmerzen im unteren Rücken sind vielfältig. Zu den häufigsten ursächlichen Faktoren gehören Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, berufliche Faktoren (z. B. langes Sitzen, häufige Nutzung von Computern/mobilen Geräten) sowie eine zunehmend älter werdende Bevölkerung und damit verbunden steigende körperliche Abnützungserscheinungen und auch mehr erwerbstätige Jahre. Ebenso können psychische Belastungen (beruflich oder privat) wie Stress und Depressionen zur Entwicklung beitragen. Dies geht aus einer Langzeitstudie hervor, die zwischen 1980 und 2019 in 204 Ländern durchgeführt worden war.

Physiotherapie als Gamechanger

Chronische Schmerzen im unteren Rücken mindern die Lebensqualität. Bei der Verbesserung dieser spielt unter anderem auch die Physiotherapie eine zentrale Rolle – sowohl in der Behandlung als auch in der Prävention von Kreuzschmerzen. „Physiotherapie ermöglicht Patient*innen, mit auf sie abgestimmten Übungen leichter durch Schmerzepisoden durchzugehen, fördert die körperliche Aktivität und verbessert den Muskelaufbau. Unsere Studierenden lernen in dem Studiengang, der Medizin, Bewegungswissenschaften und Neurophysiologie verknüpft, gezielt die Defizite, aber auch die Ressourcen von Patient*innen zu erkennen und deren körperliche Funktionen wie Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer und Koordination zu verbessern. Essenziell hierbei ist die klinische Entscheidungsfindung zu einem Behandlungsansatz. Es ist ein wenig wie bei Sherlock Holmes: Man muss die ‚Täter*innen‘ – also die Ursachen des Problems – überführen, um eine Lösung für die Patient*innen zu finden. Dies erfordert neben bewegungswissenschaftlichem Grundlagenwissen und anatomischen Kenntnissen auch analytisches Denken und ein ausgeprägtes Maß an Empathie, um maßgeschneiderte Behandlungen anbieten zu können“, erklärt Studiengangsleiter Prof. (FH) Reinhard Beikircher, MAS die hohen Anforderungen an den abwechslungsreichen und spannenden Beruf von Physiotherapeut*innen.

Tipps zur Vorbeugung von Kreuzschmerzen

  • Regelmäßige Bewegung: Gehen Sie täglich zwischen 4.500 und 7.500 Schritte, erledigen Sie vieles zu Fuß, nehmen Sie die Stiege statt des Lifts etc., plus mind. 2,5 Std. wöchentlich Radfahren, Schwimmen, Walken etc.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde, fettarme und proteinreiche Kost hilft, Übergewicht zu vermeiden und damit den Rücken zu entlasten.
  • Ergonomischer Arbeitsplatz: Nutzen Sie höhenverstellbare Schreibtische/Stühle und achten Sie auf eine gerade Sitzhaltung.
  • Rauch-Stopp: Nikotin fördert Entzündungen und führt u. a. zu verminderter Durchblutung, was sich negativ auf die Wirbelsäule/Bandscheiben auswirkt.
  • Ausreichend Schlaf: Achten Sie auf sieben bis acht Stunden Regenerationszeit.
  • Stressmanagement: Entspannungstechniken (Meditation, Yoga etc.) helfen, Stress abzubauen sowie Verspannungen und damit verbundene Kreuzschmerzen zu reduzieren.

„Move your back“ – effektive, leichte Übung für zwischendurch

Halten Sie Ihren Rücken flexibel und gesund mit Beugen, Strecken, Rotieren und Seitwärtsneigen (jeweils nach rechts und links). Machen Sie jede Stunde für eine Minute (ca. 15 Wiederholungen) langsam eine der genannten Bewegungen aus dem Rücken. Damit geben Sie Ihrem Rücken die notwendigen Reize, damit er seine Ressourcen beibehalten kann.

*Statistik Austria 2022


Fachlicher Kontakt

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